Svenja Gruschka, Zusmarshausen

„Beim Schießen geht es nicht nur um den körperlichen Sport, sondern auch ganz viel um das Mentale: Man muss sehr ruhig, sehr konzentriert und diszipliniert sein – das finde ich echt cool! Und was mir auch gefällt ist, dass das eigentlich ein Sport für alle ist, man braucht keine bestimmte Körpergröße oder ähnliches dafür. Ich bin als kleines Kind schon immer mit meinem Papa ins Schützenheim gegangen und habe ihn auf Wettkämpfen begleitet, das hat mir gefallen. Mit zehn Jahren habe ich dann meine Sondergenehmigung für das Schießen mit dem Luftgewehr bekommen, später mit Luftpistole und dann ist, als ich 13 war, ebenfalls mit Sondergenehmigung, die Sportpistole noch dazu gekommen und da ist das dann so richtig losgegangen. Ich bin in drei Schützenvereinen im Landkreis aktiv – in Zusmarshausen, Ustersbach und Welden – und dort schieße ich jeweils in verschiedenen Disziplinen. Während der Pandemie habe ich dann auch wirklich viel trainiert und dann hat es sich ergeben, dass Trainer des Bayernkaders bei verschiedenen Sichtungsschießen auf mich aufmerksam geworden sind. Das war natürlich ein großer Reiz für mich, noch höher mitzuschießen. Ich war da bereits beim Schwabenkader, aber mit den besten Schützen aus Bayern zu schießen, ist natürlich nochmal etwas Anderes. Da trainiere ich jetzt zusätzlich in München regelmäßig, bin auch immer wieder auf Lehrgängen übers Wochenende und komme etwas rum. Man nimmt da nämlich nicht nur deutschlandweit, sondern auch an internationalen Wettkämpfen teil, lernt also viele verschiedene Menschen kennen und das macht mir richtig viel Spaß! Gerade das Gesellige ist vor allem im Verein neben dem Sport toll, man kennt jeden, ist gut miteinander, schießt zusammen und sitzt dann noch im Anschluss gemeinsam im Schützenheim. Auch ein paar von meinen Freunden aus der Schule konnte ich fürs Schießen begeistern. Meinen Papa habe ich im Schießen mittlerweile schon weit überholt, aber er und meine Mama freuen sich natürlich mit mir über meine sportlichen Erfolge. Letztes Jahr habe ich zum Beispiel an den deutschen Meisterschaften teilgenommen und in meinen Disziplinen und meiner Klasse jeweils einmal Silber und einmal Bronze geholt. Momentan werde ich viel von den Nationalkadertrainern beobachtet und hoffe, dass es bald klappt, dass ich für die Junioren Nationalmannschaft schieße und da dann auch auf Europameisterschaften und Weltmeisterschaften mitfahren kann. Der große Traum ist natürlich Olympia irgendwann! Aber ich weiß natürlich, dass das ein langer Weg ist und auch zwischen den Junioren und den Erwachsenen ein großer Unterschied besteht. Aber ich werde einfach mein Bestes geben. Aktuell mache ich meinen Schulabschluss und nach einer Ausbildung will ich dann unbedingt in die Sportfördergruppe bei der Bundeswehr oder bei der Polizei. Da kann ich dann arbeiten und nebenbei immer weiter trainieren.“