„1999 haben wir den Bus gekauft, das Bild muss ungefähr im Jahr 2001 gewesen sein. Wir haben in ganz Deutschland gesucht, aber dann hier in Augsburg einen halb-ausgebauten Schweizer Linienbus gefunden mit siebeneinhalb Metern Länge. Den haben wir dann umgebaut mit Ebenen zum Schlafen und Sitzen und vorne einem Essbereich und der Küche. Der Ausbau hat sich über ein Jahr gezogen, danach haben wir beschlossen: Wir machen einen richtig großen Urlaub mit unseren Kindern, bevor unsere älteste Tochter eingeschult wird und fahren für zehn Wochen nach Skandinavien. Das war richtig schön, und auch sonst sind wir einige Jahre viel in Europa mit unserem Bus rumgekommen. Mittlerweile haben wir diesen Bus verkauft, denn die Kinder sind großgeworden. Wir haben nun einen ausgebauten Land Cruiser für unsere Reisen. Eigentlich sind mein Mann und ich früher, als wir noch zu zweit waren, nur mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, ein großer Urlaub führte uns beispielsweise für vier Wochen durch die Highlands in Schottland. Da haben wir schon festgestellt: Das ist unsere Art und Weise, Urlaub zu machen. Mit dem Fahrrad ist man relativ offen, man kommt viel mehr mit Menschen in Kontakt. Wichtig ist mir auch, aktiv sein zu können und nicht nur alle viere von mir zu strecken, sondern stets neue Eindrücke zu bekommen. Auch, dass man einen Rhythmuswechsel findet. Meine tägliche Arbeit in der Physiotherapie ist schon ziemlich getaktet. Urlaub zu haben, heißt dann, Zeit zu haben und nicht auf die Uhr zu schauen, ein bisschen runterzufahren und die Natur auf mich wirken zu lassen. Es gefällt uns, einfach zu schauen, wohin es uns treibt, anstatt die freie Zeit komplett zu organisieren. Urlaub bedeutet dann, draußen zu sein mit Wind und Wetter und kalt und warm. Was mir am Urlaub immer wichtig war: Eine besondere Landschaft anzuschauen, aber eben auch mit Leuten vor Ort ins Gespräch zu kommen. Und die Offenheit, die ich so von unseren Urlauben kenne, die habe ich hier in Oberottmarshausen wiedergefunden, als wir damals hergezogen sind und das hat mir sehr gut gefallen. Wir sind hier ganz schnell angekommen, es ist wirklich sehr unkompliziert und zugewandt. Einer meiner Lieblingsplätze ist hier in den Lechauen. Da gibt es viele verschiedene Blumen und auch ganz seltene Orchideen – genau solche habe ich an einem anderen Platz in der Region wiederentdeckt. Da gehe ich im Mai, wenn die Orchideen anfangen zu blühen, hin und schieße ein paar Fotos. Die Orchideen sind winzig, aber schauen phänomenal aus. Die muss man schon suchen, deswegen fand ich das einen sehr spannenden Platz, als ich ihn gefunden habe. Der Landkreis Augsburg hat also schon einiges zu bieten, man muss es bloß entdecken können und wollen.“

– Doris Freihalter, Physiotherapeutin aus Oberottmarshausen

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