„Ich bin hier in Ehingen geboren und aufgewachsen und mir war eigentlich relativ schnell klar, dass ich den Hof, wenn ich ihn bekomme, übernehmen werde und weiterführen will. 1989 war das dann soweit, da habe ich den Hof gemeinsam mit meiner Frau von meinem Vater übernommen. Jetzt geht der Hof dann fast schon wieder an die vierte Generation. Nächstes Jahr ist es vielleicht schon soweit, dass mein Sohn, der Philipp, den Hof übernimmt und ihn hoffentlich auch erfolgreich weiterführen kann. Wir haben hier einen reinen Ackerbaubetrieb, seit 2016 wirtschaften wir biologisch. Wir bauen hauptsächlich Urgetreide an – für den Hofladen von meiner Frau –  und Zuckerrüben für die Zuckerfabrik in Rhein am Lech, was auch regional ist, und außerdem noch Kartoffeln für die Ab-Hof-Vermarktung, Kleegras und solche Dinge. Ja, es liegt mir am Herzen, nachhaltig zu wirtschaften. Das wurde mir eigentlich schon in die Wiege gelegt von meinem Vater. Der hat auch schon immer nachhaltig gewirtschaftet und versucht, den Boden gesund zu halten und damals – das haben wir jetzt nicht mehr – die Tierhaltung artgerecht zu machen. Der Boden liegt uns sehr am Herzen, denn wir haben einfach nur eine Erde und auch nur einen Boden, den müssen wir hegen und pflegen. Mit der Natur verbunden bin ich als Landwirt natürlich automatisch, weil ich jeden Tag draußen bin, in der Natur arbeiten darf. Ich genieße das. Ich sehe es auch nicht nur als Beruf, sondern ich seh’s eigentlich auch als ein Hobby von mir, so fühlt sich das auch an. Da bin ich natürlich dann gern in der Natur, auch wenn ich nicht Landwirt bin. Wir gehen zum Beispiel viel spazieren mit unserem Hund Carlo. Ja, eben das Wirtschaften oder das Arbeiten mit der Natur in der Natur, die Verantwortung und vor allem das zu sehen, wie’s gelingt – manchmal auch nicht gelingt, es klappt nicht alles –, aber das ist eigentlich der Reiz und der Spaß an der Landwirtschaft und dazu die Abwechslung. Auch durch die Vermarktung am Hof mit Verbrauchern ins Gespräch zu kommen, deren Sorgen und Nöte zu kennen, ja das ist das, was eigentlich den Reiz für mich ausmacht. Am Ende vom Landkreis Augsburg zu sein, ist auch nicht schlimm für uns. Es war ja früher mal der Altlandkreis Wertingen und dann in der Gebietsreform ist das zu Augsburg zugeschlagen worden – es hat uns nicht geschadet, im Gegenteil. Ich denke, wir haben uns beziehungsweise unsere Gemeinde hat sich gut entwickeln können und auch die Betriebe hier ringsherum.“

– Alfred Hausmann, Biolandwirt aus Ehingen

Das vollständige Interview sehen Sie hier als Video:

Das Interview mit Alfred Hausmann wurde bereits Ende 2022 aufgezeichnet.

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