Norbert Haban, Reitenbuch

„Das Schönste an meiner Arbeit hier im Josefsheim ist, dass kein Tag wie der andere ist. Es kommen Kinder von der Schule, die haben was Neues zu erzählen. Es kommen Mitarbeiter mit Ideen auf mich zu, dass man irgendetwas verändern könnte. Es passiert jeden Tag irgendetwas, mit dem du nicht rechnest. Das Tolle ist außerdem, dass wir hier mitten in der Natur sind: Wir haben Wald, wir haben Hügel, wir haben Wiesen und Äcker, wir haben einfach Platz für Draußen – das hat uns gut durch die Corona-Zeit gebracht. Wir können rausgehen, können uns ausprobieren. Wir haben beispielsweise auch einen Kartoffelacker, wo man selber Kartoffeln ernten kann. Es gibt ein Bienenhaus oder einen Bauwagen, wo man sich austoben kann. Und man darf bei uns tatsächlich noch auf Bäume klettern – auch auf die Gefahr hin, dass man runterfällt! Ich hab‘ zwei Lieblingsplätze auf dem Gelände, wo ich in meiner Mittagspause ganz gerne bin: Der eine ist hier mitten im Innenhof, wenn die Schüler von der Schule heimkommen, kriegst du Geschichten mit und jeder grüßt einen. Und der zweite schöne Platz ist hier ganz in der Nähe am Rand von unserem Gelände an der Kapelle mit dem Blick übers Schmuttertal – da kann passieren, was will, da herrscht eine Ruhe und man hat den Blick so über die Weite. Generell gefällt es mir hier im Landkreis Augsburg, ursprünglich bin ich aus dem Landkreis Unterallgäu, der fast genauso schön ist. Mittlerweile wohne ich in Neusäß und ich schätze das hier sehr: Ein bisschen hügelig, Wald und Wiesen – eine wunderschöne Gegend. Ich bin seit 13 Jahren hier Leiter vom Josefsheim Reitenbuch und ich finde, es ist ein ganz toller Ort. Ich genieße es total, dass wir unsere Kinder beim Erwachsenwerden begleiten können: Dass wir Geschichten und Verläufe unterstützen können und unsere Kinder beim Großwerden betreuen und begleiten. Wir können sie in den Arm nehmen, wir können sie ein bisschen schieben, aber laufen müssen sie selber. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir Ideen von Mitarbeitern, Kindern und Jugendlichen aufgreifen können und diese auch umsetzen, wie z. B. der Ausbau von einem eigenen Kino, von einem Bauwagen, in dem man im Winter übernachten kann oder von Ställen für unsere Tiere. All diese Ideen kommen von ihnen und werden von mir lediglich unterstützt. Ich wünsche mir, dass unsere Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter weiterhin den Mut und die Kreativität haben, mit Projekten und Ideen zu mir zu kommen, dass sie rausgehen, dass sie die Natur nutzen und einfach diese unendlichen Möglichkeiten, die wir hier rund um uns haben.“