„Ich selber mach‘ nur Biere, die ich selbst auch gerne trinke. Und ich lieb‘ die Vielfalt vom Bier, ich trinke natürlich auch nicht nur meine eigenen, weil ich mich gerne durchprobiere. Von meinen eigenen würde ich am ehesten wahrscheinlich tatsächlich das Helle trinken, weil es ein Alltagsbier ist. Aber das heißt jetzt nicht, dass das Helle mein liebstes Bier ist – weil ich einfach die Abwechslung mag. Das Schönste am Bierbrauen ist für mich, dass man viel ausprobieren kann, viel experimentieren kann, viele verschiedene Zutaten hat und daraus am Schluss ein schönes Produkt kreieren kann. Ursprünglich zum Bierbrauen gekommen bin ich dadurch, dass ich 2014 einen Hobbybraukurs von Freunden geschenkt bekommen habe: Da waren wir dran, haben gebraut, danach selber experimentiert. Und ich habe die letzten drei Jahre intensiv weitergemacht, auch bereits mit dem Ziel, eine Brauerei aufzubauen. Es hat sich natürlich gut ergeben, dass ich die Landwirtschaft hier vor Ort habe. Ich konnte Räumlichkeiten nutzen und ein gutes Konzept entwickeln, wie das Ganze in Zukunft funktionieren kann und jetzt heute stehe ich in meiner ersten Aufstellung der Brauerei. Heute heißt die Brauerei köbi. Das war ein langer Weg zu dem Namen. Es ist am Ende, nachträglich betrachtet, tatsächlich eigentlich der logischste Name gewesen – es steht für Königsbrunner Biermanufaktur. Wir wollten die Heimat in den Namen miteinbringen und die Manufaktur, weil wir eben eine handwerkliche Brauerei sind. Und dadurch ist es köbi geworden. Auf den Namen sind wir sehr stolz. Die drei Punkte über dem O von köbi stehen für drei Gründungsbrunnen, an denen entlang Königsbrunn gegründet wurde. In anderer Form sind diese drei Punkte auch im Königsbrunner Logo verarbeitet. Wir bauen bei uns in der Landwirtschaft eigene Braugerste an, die wir zum Vermälzen in die Nachbarortschaft bringen, da gewinnen wir dann unser Pilsner Malz, das bei uns im Brauprozess miteingesetzt wird. Und das Malz wird, nachdem wir es geschrotet haben, in unserer Sudpfanne über verschiedene Temperaturstufen verarbeitet. Danach wird das Bier geklärt, mit Hefe versetzt und in unseren Lagertanks über den Reifeprozess je nach Biersorte dann fertig gelagert. Dadurch, dass ich auch hier direkt an der Brauerei lebe, ist es auch schön, dass meine Familie immer da ist und ich die als Unterstützung habe, weil ohne die wäre das einfach nicht möglich. Und da ist es einfach toll, wenn man seine Heimat vor Ort hat und direkt da sein kann, wo alles stattfindet. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die Brauerei weiterwächst, dass es vielleicht ein bisschen einfacher wird, weil wir nur in der Krise geboren sind bisher. Ja, dass wir diese Schritte gehen, mit unserem Gastbereich das Ganze erweitern und man zusehen kann, wie es wächst und groß wird. Es ist ein bisschen wie ein Kind auch, also es ist mein drittes Kind, die Brauerei zu haben. Man hängt natürlich immer dran, man kümmert sich drum, man schaut, dass es der Brauerei gut geht und sie funktioniert. Also man ist stolz drauf, sich was aufzubauen.“

– Joachim Seckler, Bierbrauer aus Königsbrunn

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