„Ich habe damals nach einer Arbeit gesucht, die ich machen kann und bin eigentlich mehr durch Zufall auf chinesische Tusch-Malerei gestoßen und das habe ich dann einfach mal selbst ausprobiert. Viele Jahre habe ich erst einmal noch mit den Händen gemalt und irgendwann war dann der Punkt erreicht, wo es mit den Händen nicht mehr funktioniert hat, dann hab‘ ich es eben mit dem Mund probiert – so bin ich zum Mundmalen gekommen. Ich habe ein Stipendium vom MFK Mund- und Fußmalende Künstler Verlag, das ist ein internationaler Verband, und die haben natürlich gerne Motive, die als Karten druckbar sind, also z. B. Landschaften und Blumen und sowas. Von daher bin ich da von vornherein oft festgelegt, was ich male. Da male ich natürlich auch viel für Weihnachten und Frühjahr. Es gibt aber auch nicht unbedingt das eine Motiv, das ich am liebsten male. Aber Tiere male ich zum Beispiel ganz gerne und Porträts, die mach ich auch ab und zu, aber da bin ich sehr selbstkritisch. Porträts sind das Schwierigste, denn da muss ja einfach alles passen. Früher habe ich gerne mit Tusche gemalt, das mache ich heute nur noch selten. Jetzt male ich eher mit Acryl-Farben. Öl wäre natürlich schöner, aber das dauert so lange bis es trocken ist. Bis zu einem halben Jahr kann das nämlich schon mal dauern, bis man das Bild anfassen kann und das ist mir zu lange. Durch das Stipendium habe ich immer wieder Malunterricht, denn ich soll und will ja weiter was lernen. Dadurch habe ich die Möglichkeit, mich auszuprobieren. Das ist klasse, denn ich probiere gerne mal rum und will mich nicht in meiner Kunst festlegen. Ich habe auch kein richtiges Vorbild, also einen Künstler der mich zu meiner Arbeit inspiriert. Wen ich allerdings richtig gut finde, das ist J. M. W. Turner. Seine Bilder von Eisenbahnen, Schiffen, Landschaften und solchen Szenen gefallen mir richtig gut. Ich selber male auch oft Landschaften. Meistens lasse ich mich von Fotos inspirieren und setze das dann malerisch um. Wenn ich ein Bild fertig gemalt habe, dann ändere ich im Nachhinein meistens noch einiges, weil ich häufig eigentlich nicht zufrieden bin, irgendwas ist immer. Für die Zukunft wünsche ich mir deshalb nur eins: Noch besser werden!“

– Werner Mittelbach, Mundmaler aus Hirblingen

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