Gabriele Ott, Biberbach

„Ich komme aus einer Fußballfamilie und war eigentlich immer schon begeistert für diesen Sport, aber Mädchen durften damals nicht Fußball spielen. So bin ich persönlich über den Beruf zum Fußball gekommen. Ich habe Lehramt studiert mit Schwerpunkt Deutsch, meine erste eigene Klasse war an der Grund- und Teilhauptschule in Emersacker. Ich hatte Jungs in der Klasse aus Heretsried und Emersacker und dann war das Lokalderby der C-Jugend und da musste ich unbedingt zuschauen. Gesagt, getan: Ich stand in Heretsried auf dem Sportplatz, schaute das Spiel an, lernte dabei die Leute vom Verein kennen und weil man einen Lehrer überall brauchen kann, war ich innerhalb kürzester Zeit in der Vorstandschaft und habe so meine Laufbahn im Fußball begonnen. Über die Jahre hat sich diese fußballerische Laufbahn natürlich verändert. Einzelne Stationen waren zuerst der Verein, dann kam ich über die Spielberichtserstattung zu den Sonntagsdiensten bei der AZ. Ich habe mich in dieser Zeit sprachlich wahnsinnig weiterentwickeln können. Eine nette Anekdote hierzu: Ich habe einmal bei strömendem Regen ein Fußballspiel in Lützelburg fotografieren müssen, in der einen Hand die Kamera, in der anderen Hand den Schirm, es hat geregnet und ich bin nicht zu Schuss gekommen. Dann ist ein Ersatzspieler auf mich zugekommen, da habe ich mir gedacht: „Der hilft mir jetzt!“ Der ist dann vorbeigelaufen und hat gesagt: „Gell, bei schönem Wetter kann jeder fotografieren!“ Dann habe ich meinen Dreck im Schächtele gehabt. Dadurch, dass ich die Vereine in der Kooperation sehr gut gekannt habe, hat mich die Redaktion der AZ, als der Verband einen Spielleiter suchte, beim Bayerischen Fußballverband empfohlen und ich wurde dann zum Spielleiter gewählt. Das war natürlich schon so, dass zur damaligen Zeit eine Frau als Herren-Spielleiter ein Unding war, das war eine totale Neuheit. Es hat schon auch Vereine gegeben, die gesagt haben, eine Frau ist in dem Job nicht wählbar. Aber ich war dann eben lange Jahre Spielleiter, bis 2006, als die Kreise in Schwaben eingeführt wurden. Und da hat der damalige Bezirksvorsitzende Mandi Güller zu mir gesagt: „Mensch, Gabi, das ist doch der Job für dich!“ 2015 hat der Verband mich kontaktiert, ich habe dann Armin Klughammer als Pressereferent beerbt und mache seitdem sowohl Printmedien, als auch digitale Dinge, die der Bezirk Schwaben herausgibt für den Fußballverband. Ich glaube, dass sich bei mir Beruf und Ehrenamt immer in idealer Weise ergänzt und gegenseitig befruchtet haben. Ich konnte alles, was ich im Beruf lernte, im Fußball brauchen und umgekehrt. Und was für mich unschätzbar war, das waren die Kontakte zu Menschen, durch die man sich weiterentwickelt hat, Freundschaften, die man geknüpft hat, ich möchte diese ganze Zeit eigentlich überhaupt nicht missen.“