Rafael Engel, Langerringen

„Bei mir wurde das Interesse geweckt, mich für die Umwelt zu engagieren, als ich angefangen habe zu studieren. Ich studiere Mathematik und in meinem Studiengang ist ein großer Teil der Studierenden und auch der Dozenten eben sehr begeistert für das Thema Klimaschutz und auch bereits in verschiedensten Klimaschutz-Organisationen aktiv. Ich habe dann angefangen an Fridays for Future Demonstrationen teilzunehmen und dann später mich dort in einer Trommelgruppe zu engagieren. Im August 2021 habe ich dann die Entscheidung getroffen, mich als Pressesprecher bei der Augsburger Ortsgruppe von Fridays for Future voll zu engagieren und bin seitdem bei allen Demonstrationen dabei gewesen. Es ist zum einen ein gutes Gefühl, endlich nicht mehr so hilflos zu sein, wie man sich sonst als Einzelperson beim Thema Klimawandel fühlt. Man hat das Gefühl, man kann endlich, zumindest kleinschrittig, Dinge bewegen. Gleichzeitig steckt aber natürlich auch viel Frustration mit in dem Thema, weil unsere Forderungen nicht oder nur kleine Teile davon erfüllt werden. Aber ich nehme auf alle Fälle die Hoffnung mit durch die kleinen Schritte, die passieren: Wir können das schaffen! Wir haben noch die Möglichkeit, das Ruder herumzureißen. Mein persönlich größtes Erfolgserlebnis bei Fridays for Future war bis jetzt die Demo im September 2021, ein Globalstreik, zu dem wir in Augsburg mehr als 5.000 Menschen mobilisieren konnten. Damit hatten wir in der Form überhaupt nicht gerechnet und das war wirklich ein großartiges Gefühl, in einer riesigen Menschenmenge auf dem Rathausplatz zu stehen und zu sehen, dass man nicht alleine ist beim Thema Klimaschutz, sondern sich eben auch viele andere Menschen in Augsburg und Umgebung für dieses Thema interessieren und da dabei sind. Leider ist das Interesse von jungen Menschen auf dem Land an Umweltthemen meiner Erfahrung nach deutlich geringer als bei jungen Menschen in der Stadt. Ich habe das Gefühl, das liegt mitunter auch daran, dass sich die Eltern der jungen Generation auf dem Land auch schon nicht unbedingt für Klimaschutz interessieren und gleichzeitig auch gar nicht so viel über dieses Thema wissen. Diese Grundhaltung und Einstellung geben sie dann an ihre Kinder weiter und das wirkt sich dann auch auf deren Jugend bzw. deren junge Erwachsenenzeit aus. Ich würde mir sehr wünschen, dass ich in fünf Jahren hier stehen kann und dass es uns im Landkreis gelungen ist, den Beitrag zum 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Es ist nämlich unglaublich wichtig, dass sich in den nächsten fünf Jahren Veränderungen ereignen, denn kleine Einsparungen, die bald geschehen, haben einen überproportional großen positiven Effekt auf die Umwelt.“