Äbtissin M. Gertrud Pesch O. Cist., Oberschönenfeld

„Es war ein längeres Suchen: Ich hatte zwar schon gespürt, dass Gott mich für einen bestimmten Dienst auserwählt hat, wusste aber zuerst noch nicht, in welche Richtung es geht und so mit 22 Jahren wusste ich dann, dass es ein Ruf in ein kontemplatives Kloster ist. Damit machte ich mich dann auf die Suche und bin so in das Kloster in Oberschönenfeld gekommen. Es gibt hier im Kloster mehrere Plätze, die mir besonders gefallen. Der erste ist wirklich in unserer Hauskapelle vor dem Tabernakel, denn dort finde ich sehr viel Ruhe und Frieden und er ist einfach eine Kraftquelle für mich. Ansonsten liebe ich meine Zelle und ich liebe auch unseren Garten. Und wenn es mir möglich ist, ich etwas Zeit habe, dann suche ich mir dort einen Platz in der Sonne, sofern sie scheint, und — darüber bin ich sehr froh — dann genieße ich auch mal eine Stunde im Liegestuhl zur Erholung. Dann folge ich einfach meinen Gedanken und entspanne. In dem Moment ist mir auch Gott ganz nahe und ich danke ihm dann dafür, dass ich das hier so erleben darf, den Garten, die Weite, die Natur und die Ruhe. Den Landkreis selbst habe ich jetzt erst vermehrt durch meinen Dienst als Äbtissin kennengelernt, weil ich vorher, als ich eintrat, doch sehr viel mehr im Verborgenen gelebt habe. Was ich aber früher schon kennenlernen konnte in unseren Ferien – denn da durften wir Wanderungen machen –und was ich sehr schön finde, ist die Landschaft, in der unser Kloster hier liegt und die Begegnung mit den Menschen, die ich sehr nett finde. Was ich auch sehr schätze im Landkreis sind die unterschiedlichen Handwerke, die ich bisher kennenlernen durfte, die bereichernde Kultur und auch die vielen Schlösser. Und da muss ich auch ergänzen: Manches vom Handwerk habe ich gerade auch durch unser Volkskundemuseum kennengelernt, durch die Ausstellungen und somit auch die Begegnungen mit den Menschen, die es betroffen hat.“